© St. Marienkirche Göttingen

Kirche und Altar

Quelle: St. Marienkirche Göttingen
Mittelaltar
Der Altar der St. Marienkirche Göttingen ist in den letzten Jahrhunderten immer wieder verändert worden.

Was immer geblieben ist, sind die Geschichten, die der Altar aus dem Leben Marias erzählen will. Unterhalb der Christusfigur im Zentrum sind sie in vier Tafeln angeordnet.

Aus der großen Entfernung in die Tiefe des Chorraums sind die Figuren aber nicht einfach zu entdecken und zuzuordnen. Hier daher ihre Geschichten:

Tafel unten rechts: Maria im Tempel

Quelle: St. Marienkirche Göttingen
Maria im Tempel

Protevangelium des Jacobus 7,2-3

Das Kind wurde drei Jahre alt, und Joachim sprach: "Wir wollen die unbefleckten Töchter der Hebräer rufen.  Sie mögen jede eine Fackel nehmen, und diese sollen brennend gehalten werden, damit das Kind sich nicht umwendet und sein Herz nicht vom Tempel des Herrn weggelockt wird!" Und sie verfuhren in dieser Weise, bis sie hinaufkamen zum Tempel des Herrn. Der Priester des Herrn nahm Maria in Empfang, küßte sie, gab den Segen und sprach: "Gott der Herr hat deinen Namen groß gemacht unter allen Geschlechtern. An dir wird der Herr am Ende der Tage offenbar machen die Erlösung für die Söhne Israels." Und er setzte sie auf die dritte Stufe des Altars. Und Gott der Herr legte Anmut auf sie, und sie tanzte mit ihren kleinen Füßen. Das ganze Haus Israel gewann sie lieb. Und ihre Eltern zogen hinab, verwundert und mit Lob und Preis für Gott, den Herrn, daß sich das Kind nicht zu ihnen zurückgewandt hatte.  Maria aber wurde im Tempel gehegt wie eine Taube, und sie erhielt Nahrung aus der Hand eines Engels.

(Die Geschichte findet sich im Protevangelium des Jacobus 7,2-3)

Tafel oben links: Maria Verkündigung - Die Ankündigung der Geburt Jesu

Quelle: St. Marienkirche Göttingen
Maria Verkündigung - Die Ankündigung der Geburt Jesu

Lukas 1,26-38

Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, zu einer Jungfrau, die vertraut war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben. Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? Der Engel antwortete und sprach zu ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden. Und siehe, Elisabeth, deine Verwandte, ist auch schwanger mit einem Sohn, in ihrem Alter, und ist jetzt im sechsten Monat, sie, von der man sagt, dass sie unfruchtbar sei. Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich. Maria aber sprach: Siehe, ich bin des Herrn Magd; mir geschehe, wie du gesagt hast. Und der Engel schied von ihr.

 (Die Geschichte findet sich bei Lukas 1,26-38)

Tafel oben rechts: Anbetung der Hirten

Quelle: St. Marienkirche Göttingen
Anbetung der Hirten

Lukas 2, 1-7

Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, dass alle Welt geschätzt würde.  Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war.  Und jedermann ging, dass er sich schätzen ließe, ein jeglicher in seine Stadt.  Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das judäische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, darum dass er von dem Hause und Geschlechte Davids war,  auf dass er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger.  Und als sie daselbst waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte.  Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge.  Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde.  Und des Herrn Engel trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. Und das habt zum Zeichen: Ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.  Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. Und da die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen gen Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Da sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, welches zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. Und alle, vor die es kam, wunderten sich über die Rede, die ihnen die Hirten gesagt hatten. Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.

(Die Geschichte findet sich bei Lukas 2, 1-7)

Tafel unten links: Die Weisen aus dem Morgenland

Quelle: St. Marienkirche Göttingen
Die Weisen aus dem Morgenland

Matthäus 2,1-12

Da Jesus geboren war zu Bethlehem in Judäa zur Zeit des Königs Herodes, siehe, da kamen Weise aus dem Morgenland nach Jerusalem und sprachen:  Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern aufgehen sehen und sind gekommen, ihn anzubeten.  Als das der König Herodes hörte, erschrak er und mit ihm ganz Jerusalem,  und er ließ zusammenkommen alle Hohenpriester und Schriftgelehrten des Volkes und erforschte von ihnen, wo der Christus geboren werden sollte. Und sie sagten ihm: In Bethlehem in Judäa; denn so steht geschrieben durch den Propheten: »Und du, Bethlehem im Lande Juda, bist mitnichten die kleinste unter den Fürsten Judas; denn aus dir wird kommen der Fürst, der mein Volk Israel weiden soll.« Da rief Herodes die Weisen heimlich zu sich und erkundete genau von ihnen, wann der Stern erschienen wäre, und schickte sie nach Bethlehem und sprach: Zieht hin und forscht fleißig nach dem Kindlein; und wenn ihr's findet, so sagt mir's wieder, dass auch ich komme und es anbete. Als sie nun den König gehört hatten, zogen sie hin. Und siehe, der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, ging vor ihnen her, bis er über dem Ort stand, wo das Kindlein war. Da sie den Stern sahen, wurden sie hocherfreut und gingen in das Haus und sahen das Kindlein mit Maria, seiner Mutter, und fielen nieder und beteten es an und taten ihre Schätze auf und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe. Und da ihnen im Traum befohlen wurde, nicht wieder zu Herodes zurückzukehren, zogen sie auf einem andern Weg wieder in ihr Land.

(Die Geschichte findet sich bei Matthäus 2,1-12)